Kein Diener kann gleichzeitig zwei Herren dienen! Entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben. Oder er wird dem einen treu sein und den anderen verachten. Ihr könnt nicht gleichzeitig Gott und dem Geld dienen. (Lukas 16, 13)

Liebe Gemeindeglieder, die Sie derzeit nicht zu geistlichen Veranstaltungen kommen können!

Ihre Kirchengemeinde grüßt Sie im März mit einem wichtigen Wort aus dem Lukasevangelium, welches wir ja zuletzt im Christlichen Gesprächskreis miteinander betrachtet haben. Das Kirchenjahr hat uns in die Passionszeit geführt. Deshalb ziehen wir ein Wort Jesu am Kreuz gleichsam nach vorne.

Ihre Prot. Kirchengemeinde will Sie wissen lassen, dass Sie nicht vergessen sind. Deshalb dieser kleine geistliche Gruß aus dem Lukasevangelium. Wir grüßen Sie herzlich und wünschen Ihnen einen gesegneten Monat März.

Ihre Prot. Kirchengemeinde
Ihre Marei und Christian Mundt

Lied 93, 1+2

Nun gehören unsre Herzen ganz dem Mann von Golgatha,
der in bittern Todesscherzen das Geheimnis Gottes sah,
das Geheimnis des Gerichtes über aller Menschen Schuld,
das Geheimnis neuen Lichtes aus des Vaters ewger Huld.

Nun in heilgem Stilleschweigen stehen wir auf Golgatha.
Tief und tiefer wir uns neigen vor dem Wunder, das geschah,
als der Freie ward zum knechte und der Größte ganz gering,
als für Sünder der Gerechte in des Todes Rachen ging.

 

aus Psalm 43

Verhilf mir zu meinem Recht, Gott!  Denn du bist der Gott, der meine Zuflucht ist!
Sende dein Licht und deine Wahrheit!
Was bist du so bedrückt, meine Seele? Warum bist du so aufgewühlt?
Halte doch Ausschau nach Gott!
Denn bald werde ich ihm wieder danken. Wenn ich nur sein Angesicht schaue,
hat mir mein Gott schon geholfen.

 

Gebet

HERR Jesus Christus! In Deinem Angesicht schauen wir das Angesicht Gottes. In Deinem Leid sehen wir, wie sehr Gott an uns leidet. In Deinem Angesicht sehen wir aber auch, wie sehr Gott bei uns ist in unserem Leid. So geh mit uns auf unserm Weg. Bring uns gut ans Ziel – zu DIR!  Amen.

„Heute wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lukas 23, 43)

Wo ist Gott? Die Tage der Passionszeit weisen uns an eine Antwort der Bibel, die uns erstaunen mag. Wo ist Gott?

Gott ist am Kreuz! So lesen wir es in der Bibel. Gott ist am Kreuz! Und das heißt: Ganz nahe! Ganz nahe bei jedem Menschen in seiner persönlichen Not.

Die Erniedrigung Gottes, die ER in Gestalt des Sohnes auf sich nimmt, ist total. Nackt und entblößt, wird er den Feinden und den Gaffern bloßgestellt, dass sie ihn beglotzen können und sich an seinem Elend weiden.

Jesus, der Gütige und Gewaltlose, hat nicht gehalten, was sich etliche von ihm versprochen haben. Deshalb brüllten sie: „Kreuzige ihn!“ Da hängt er nun. Doch anstatt seine Mörder zu verfluchen und umzubringen, spricht Jesus ein ohnmächtiges und doch vollmächtiges Gebet für seine Peiniger – und damit auch für uns, für jede und jeden persönlich von uns!

Lukas erzählt uns, wie dies auch einen seiner beiden Mitgekreuzigten in Rage bringt. Jesus aber hält seine Würde fest.

Einer scheint unter der zum Spott aufgedrückten Dornenkrone die wahre Königskrone Jesu zu erkennen. Es ist der zweite Mitgekreuzigte. Ahnt er, dass der, der hier hingerichtet wird, der ist, der einmal über sie alle und auch über uns richten wird? Erkennt er in diesem Sterbenden den, der einmal über alle und alles das letzte Wort haben wird?

Soviel steht fest: Nicht dem Hohenpriester bekennt er seine Schuld. Nicht vor dem Hohenpriester legt er die Beichte ab, damit der im Tempel für ihn noch betet und ein Opfer bringt.

Nein, dem sterbenden Jesus bekennt er seine Schuld. Vor dem sterbenden Jesus bereut er seine Schuld und ändert sein Leben gleichsam in letzter Minute.

Dem sterbenden Jesus bekennt er seine Schuld und seinen Glauben. Auf den, auf den keiner mehr einen Pfifferling setzt, auf den setzt er seine buchstäblich letzte Hoffnung.

Der, mit dem die Welt doch offensichtlich fertig ist und der selbst ja auch für alle Augen sichtbar fertig und am Ende ist – ausgerechnet den bittet er, dass ER doch auch an ihn denken möge, wenn ER in sein Reich kommt.

Und wir lernen ausgerechnet hier, dass das Gebet zu Jesus nicht ohne Antwort bleibt. Denn der am Kreuz erstickende Jesus ringt sich noch die fast letzten Worte ab, die es nun aber wahrlich in sich haben: „Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“

Solange wir leben, ist es nie zu spät zur Buße, unser Leben zu ändern,  unserer Beziehung zu Gott zu erneuern. Bis zum letzten Atemzug ist es nicht zu spät, Jesus Christus als Retter anzurufen und alle Schuld und alles verfehlte Leben in seine Hände zu legen.

Auch wir werden ihn nicht vergeblich bitten. Garantiert nicht!