Wochenspruch:

Über dir geht auf der HERR und seine Herrlichkeit erscheint über dir. – Jesaja 60, 2

EG 293, 1+2

Psalm 97 (Gute Nachricht Bibel)

1 Der HERR ist König! Jubeln soll die ganze Erde,
freuen sollen sich die fernsten Länder!
2 Dichtes Wolkendunkel umgibt den HERRN;
sein Thron ist gegründet auf Recht und Gerechtigkeit.
3 Feuer läuft vor ihm her
und verzehrt alle seine Feinde.
4 Seine Blitze erhellen die ganze Welt,
die Erde sieht es und zittert.
5 Die Berge zerfließen wie Wachs
vor dem HERRN, dem Herrscher der ganzen Erde.
6 Der Himmel bezeugt seine Treue
und alle Völker sehen seine Herrlichkeit.
7 Alle, die Götterbilder anbeten
und mit ihren toten Götzen prahlen,
werden zuschanden und müssen sich schämen;
denn alle Götter werfen sich nieder vor dem HERRN.
8 Die Zionsstadt hört es voll Freude,
alle Städte in Juda jubeln,
weil du, HERR, den Sieg errungen hast.
9 HERR, du bist der Höchste in der Welt,
himmelhoch stehst du über allen Göttern!
10 Ihr, die ihr den HERRN liebt, hasst alles Böse!
Ihr gehört zu ihm,
darum bewahrt er euer Leben;
er befreit euch aus der Gewalt der Verbrecher.
11 Bald geht die Sonne auf für alle,
die ihm die Treue halten
und ihm mit redlichem Herzen folgen;
dann werden sie voller Freude sein!
12 Freut euch über den HERRN,
ihr, die ihr treu auf seiner Seite steht!
Dankt ihm und denkt daran, dass er heilig ist!

Gebet

Herr Jesus Christus!
Erleuchte unser Herz durch den Glanz Deiner Erscheinung.
Hilf uns, dass wir im Dunkel dieser Welt Dein Licht schauen und bezeugen.
Wir preisen Dich, der du mit in der Einheit mit dem Vater und dem Heiligen Geist, lebst, liebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

2. Petrusbrief, Kapitel 1, Verse 16-21

16 Wir haben euch ja angekündigt, dass unser Herr Jesus Christus machtvoll wiederkommen wird.
Und dabei haben wir uns nicht auf ausgeklügelte, erfundene Geschichten gestützt. Sondern wir haben mit eigenen Augen
seine wahre Macht und Größe gesehen.
17 Gott, der Vater, ließ seine Ehre und Herrlichkeit sichtbar werden – damals, als von der Ehrfurcht gebietenden Herrlichkeit Gottes her eine Stimme erklang, die zu ihm sprach*:
„Das ist mein Sohn, ihn habe ich lieb. An ihm habe ich Freude.“

18 Diese Stimme haben wir selbst gehört. Sie kam vom Himmel her, als wir mit Jesus auf dem heiligen Berg* waren.

19 So gewinnt das prophetische Wort* für uns noch an Zuverlässigkeit. Und ihr seid gut beraten, wenn ihr euch daran haltet. Denn dieses Wort ist wie ein Licht, das an einem dunklen Ort brennt – solange bis der Tag anbricht
und der Morgenstern in eurem Herzen* aufgeht.

20 Denn vor allem anderen sollt ihr wissen:
Kein Prophetenwort aus der Heiligen Schrift
lässt eine eigenmächtige Auslegung zu.

21 Denn kein Prophetenwort wurde jemals verkündet,
weil ein Mensch es so gewollt hatte. Sondern es erging durch Menschen, die von Gottes Geist ergriffen waren und in seinem Auftrag redeten.

Predigt zu 2. Petrus 1, 16-21

Liebe Gemeinde,viele Menschen fragen derzeit: Wann hört das mit den Corona- Beschränkungen endlich auf?

  • Wann haben wir wieder Normalität?
  • Wann dürfen wir wieder unsere Geschäfte öffnen?
  • Wann darf ich mein Kaffee wieder aufmachen?
  • Wann dürfen wir wieder ins Kino gehen?
  • Wann kann ich endlich wieder ein Konzert besuchen?
  • Und überhaupt: Was soll aus der Kultur werden? Geht sie nicht allmählich vor die Hunde?
  • Wie wird es mit mir weitergehen finanziell und gesundheitlich?

Andere fragen zum Teil ganz anders.

  • Warum sind die Corona-Maßnahmen nicht viel strenger?
  • Warum sind sie so halbherzig?
  • Warum wird das Reisen nicht verboten, wodurch das Virus durch die ganze Welt getragen wird?
  • Warum unterbindet niemand Flugreisen, mit denen die gefährliche Mutation des Virus auch zu uns gekommen ist?

Christenmenschen fragen: Will Gott uns strafen?

Nein! Erhalten sie oft zur Antwort. Wie verträgt sich das denn mit der Liebe Gottes in Jesus Christus? Und doch! rufen andere dazwischen: Steht nicht beim Propheten Amos geschrieben: „Geschieht etwa ein Unglück in der Stadt, und der HERR hat es nicht getan?“

Fragen über Fragen, liebe Gemeinde. Schwer, die richtigen Antworten darauf zu finden.Menschen sind verunsichert. Und – wie man in den Nachrichten hört – immer mehr Menschen sind immer mehr belastet durch die derzeitige Situation.Doch nicht nur heute, liebe Gemeinde, stellen Menschen Fragen zu ihrer Situation. Das war in biblischer Zeit genauso.

Anfangs des zweiten christlichen Jahrhunderts waren Menschen auch ziemlich verunsichert.Der zweite Petrusbrief, dem unser Gotteswort zum heutigen Sonntag entstammt, ist so um 110 bis 120 nach Christus abgefasst worden.
Die junge Christenheit hatte bis dahin schon so manches erlebt.

  • Erdbebenkatastrophen waren geschehen;
  • Krieg und Gewalt erschütterten die Menschen;
  • Verfolgungen waren über die junge Christenheit und die sich allmählich formierende Kirche hereingebrochen.

Und eine Frage bohrte zu jener Zeit besonders in der Christenheit um 120 nach Christus: Wo bleibt der HERR? Warum kommt ER nicht wieder. Hatte ER nicht versprochen, dass ER wiederkommen wird, um Sein Werk zu vollenden? Wo blieb ER denn nun?

  • War nach allem die Zeit nicht längst reif, dass der HERR endlich wiederkäme?
  • Ja, wer war dieser Jesus eigentlich?
  • Wer ist ER, wenn er nicht kommt;
  • wenn ER nicht sichtbar und mit göttlicher Macht eingreift?
  • Was sollen wir von dem glauben?
  • Macht es überhaupt noch Sinn, an IHN zu glauben?

Das, liebe Gemeinde, war die Gedankenwelt, in die hinein der zweite Petrusbrief so rund 120 nach Christus der jungen Kirche etwas zu sagen versucht.Woher aber nimmt der Briefschreiber die Autorität, dass er glaubt den Christen etwas sagen zu können und sagen zu müssen.Der Verfasser beruft sich auf die Tradition des prophetischen Wortes. Und er beruft sich auf die Tradition der Botschaft der Apostel, der Jünger und Jüngerinnen Jesu und ihrer Nachfolger und Nachfolgerinnen.Der Verfasser spielt an auf etwas, das drei Jünger Jesu mit ihrem HERRN auf einem Berg – dem Berg Tabor in Galiläa vermutlich – erlebt haben.Jesus hatte Petrus, Jakobus und Johannes mit sich auf den Berg genommen.Als sie oben waren geschah mit Jesus eine merkwürdige Verwandlung. Jesu Gesicht begann zu leuchten wie die Sonne. Alles an Jesus erstrahlte in einem überirdischen Lichtglanz.Und plötzlich erschienen die großen Propheten Mose und Elia neben Jesus und redeten mit IHM. Jesus aber war inmitten von ihnen.Der Jünger Petrus war begeistert.HERR, hier ist es toll. Ich bau drei Hütten, wenn du willst, eine für Dich, eine für Mose, eine für Elia.Doch plötzlich kommt eine lichte Wolke über sie und beendet die Euphorie. Eine Stimme spricht aus der Wolke: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe, IHN sollt ihr hören.Panische Angst ergreift die drei Jünger. Sie werfen sich zu Boden, denn sie wissen: Hier spricht Gott höchstselbst aus dieser Wolke.Und damals fürchtete man Gott noch. Man nahm es ernst, dass man als sündiger Mensch dem heiligen Gott nicht zu nahekommen durfte.Doch Jesus rührt sie an. Als sie aufschauen, sieht Jesus wieder völlig normal aus und ER ist alleine mit ihnen.Und ER ermahnt sie, dass sie niemandem sagen sollen, was sie erlebt hatten.Denn sie hatten gesehen, was erst später ein Römer unter dem Kreuz Jesu bekennen sollte: Dieser Jesus ist wahrhaft Gottes Sohn, Gott in Menschengestalt.
Die Überlieferung dieses Erlebnisses dreier Jünger mit ihrem HERRN Jesus, das ist für unseren Briefschreiber ein ganz wichtiger Grund, warum man an Jesus festhalten und an IHN glauben soll.Aber an dem, was jene Jünger da erlebt haben, ist nicht nur der Anfang wichtig, der göttlich leuchtende Jesus; sondern auch das Ende.
Jesus verbietet, von dem Erlebten zu erzählen, bevor ER seinen Kreuzweg zu Ende gegangen ist.
Vor dem Glanz der Herrlichkeit kommt sowohl für Jesus wie auch für Seine Kirche erst der Kreuzweg, der Weg durch die Niedrigkeit.Die Jünger dürfen nicht in der herrlichen Schau Jesu auf dem Berg verbleiben.Sie müssen zurück nach unten, 

  • nach unten, dahin, wo ihr HERR und Heiland Jesus Christus sich auch hinbegibt;
  • nach unten, dorthin wo Gott sich in Jesus Christus für Seine Menschen hinbegibt.

Gottes Weg führt erst einmal nach unten. Der Weg Jesu führt nach unten.Unser Weg führt nach unten, ehe er sich aufschwingt, gebunden an Jesus, die göttliche Herrlichkeit zu schauen.
Also, liebe Gemeinde, die Jünger waren d a m a l s  nicht am Ziel. Wir sind es h e u t e  ebenso wenig. 
So wie Petrus und seine Freunde damals gesandt wurden in die Welt, wo Bedrängnis, Verfolgung und Not an der Tagesordnung waren, so sind auch wir gesandt und unterwegs in einer Welt, wo

  • Elend und Not,
  • Krieg und Gewalt, 
  • Krankheit,
  • Leiden und Tod

noch immer an der Tagesordnung sind.Wir sind gesandt in das Leid dieser Welt. Und diese Welt mit all ihrem Elend ist unsere Aufgabe, die Gott uns stellt. Und diese Welt bleibt der Adressat Seiner großen und ewigen Liebe.
Aber gemeinsam mit den drei Jüngern damals ist uns, dass wir das Gegenbild zu dieser Welt des Elends, dass wir das Gegenbild zu einer Welt von Krieg und Gewalt gesehen haben. 
Es ist das Bild der strahlenden göttlichen Herrlichkeit Jesu Christi. Diesem Bild gehen wir entgegen und dieses Bild begleitet uns – tröstend und ermutigend – auf unserem Weg durch die Zeit.  Dieses Bild der strahlenden Göttlichkeit Jesu Christi stärkt uns und lässt uns hoffen auf unserem Weg durch diese Welt, auf unserem Weg zu den Menschen, die an dieser Welt leiden und verzweifeln.
Das Bild der göttlichen Herrlichkeit Jesu Christi zeigt uns, dass Not und Elend, dass Hass, Krieg und Gewalt nicht das letzte Wort haben werden – weder über uns noch über diese Welt. 
Auch Trauer und Schmerz werden nicht das letzte Wort haben, sondern sie werden aufgefangen und getragen werden in der kommenden göttlichen Herrlichkeit Jesu Christi, die auch uns als unsere je persönliche Zukunft verheißen ist.
Und so gehen auch wir, liebe Gemeinde, als Gemeinde und Kirche Jesu Christi in dieser Welt unseren Kreuzweg weiter. Vielleicht haben wir dabei manchmal mehr Angst als Gottvertrauen, manchmal vielleicht auch mehr Zweifel als Glaubensgewissheit. Aber über unserem Kreuzweg in dieser Welt steht die unumstößliche Verheißung, dass der Weg in den Sieg von Ostern münden wird, die Verheißung, dass wir die Herrlichkeit Gottes schauen und erleben werden.
Doch vor dem Schauen, liebe Gemeinde, da heißt es hören!„Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!“ sagt Gott-Vater den erschrockenen Jüngern. 
„Jesus Christus, wie ER uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das  e i n e  Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben wie im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben.
So formulierten es die Geschwister auf der Barmer Bekenntnissynode von 1934. Wer die Herrlichkeit Gottes schauen will, der muss in dieser Welt der Anfechtung hören – 

  • hören auf das Wort der Schrift,
  • hören auf das Wort des HERRn – 
  • hören und vertrauen über alle Grenzen hinweg, trotz aller Fragen, die offen bleiben und in dieser Welt und Zeit keine Antwort finden.

Auf das Wort der Heiligen Schrift kommt es an. Denn nichts was uns dort über und von Jesus gesagt ist, ist ohne den Heiligen Geist. Das schärft der Verfasser des zweiten Petrusbrief seinen Lesern und Hörerinnen ein.Hören auf Gottes Wort, wie es uns in der Schrift oder im Gottesdienst begegnet.
Dieses Wort wird uns zum Wort Gottes durch den Heiligen Geist. Und alles, was wahrhaft Gottes Wort ist, kommt aus dem Heiligen Geist.
DARAN HALTET EUCH!Das ist die Botschaft unseres Abschnitts aus dem zweiten Petrusbrief. Und auch uns wird dieses Wort zum Gotteswortes durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Jesus sagt zu seinen Jüngern auf dem Berg: Fürchtet euch nicht. Und dies sagt ER auch uns, liebe Gemeinde: Fürchtet euch nicht! Fürchtet euch nicht, denn trotz Sünde und Schuld ist Gottes Liebe mit euch. Jesus Christus steht dafür ein, dass diese Liebe und diese Güte Gottes das letzte Wort über UNS und diese Welt haben werden.Und weil Jesus Christus es euch sagt, deshalb fürchtet euch nicht. ER spricht:Siehe ich bin bei euch, alle Tage, bis an der Welt Ende.

Amen.

EG 70, 1+5

Gebet für alle Menschen in der Pandemie
Gebet für Wissenschaftler*innen
Gebet für Menschen in den Krankenhäusern, die, die dort arbeiten und für die, die als Patienten dort sind.
Gebet für unser verstorbenes Gemeindeglied Marga Weiß und ihre Angehörigen.
Vaterunser

Einladung zum Gottesdienst am 14. Februar 21 um 10.00 Uhr. (Bitte im Pfarramt anmelden; bitte medizinische Maske im Gottesdienst tragen).